Profitec PRO300 – Test

Ein kompakter Dualboiler mit Vibrationspumpe und PID für unter 1500€. Klingt sehr interessant? Wir schauen uns die kleinste Profitec Maschine ganz genau an.

Was du hier erfährst:

Kurzform: Unsere Meinung zur Profitec PRO300

Die Profitec Pro300 ist gibt es schon seit einigen Jahren. Neu ist, dass die Maschine seit 2021 in Deutschland gefertigt wird. Die ohnehin schon gut Verarbeitung ist nochmals besser geworden. Geblieben sind die sehr kurze Aufheizzeit von 8-10 Minuten und der geringe Stromverbrauch. Die Form des Gehäuse ist deutlich moderner, als man es von vielen anderen Espressomaschinen kennt. Der Kessel für Dampf und Heißwasser ist relativ klein, daher ist die Dampfpower überschaubar, aber ausreichend. Das PID mit integrierten Shottimer macht die Bedienung auch für Einsteiger absolut einfach. Wer sich mit der Optik anfreunden kann, bekommt eine Top Espressomaschine „Made in Germany“ zu einem absolut fairen Kurs.

Profitec PRO300 Test

Ziel unseres Test ist heraus zu finden, wie sich die Pro 300 in einem Alltagsszenario schlägt. Folgende Punkte sehen wir uns genau an:

  • Aufheizzeit und Temperaturstabilität
  • Wie gut lässt sich die Maschine bedienen?
  • Lieferumfang
  • Fertigungsqualität

Wie testen wir die Profitec PRO300?

 Zunächst prüfen wir die genaue Aufheizzeit mit einem standardisierten Verfahren. Die entscheidenden Punkte sind das erreichen der Kessel Temperatur, hier natürlich Espresso und Service Kessel, sowie der Zeitpunkt an dem der eingespannte Siebträger eine Temperatur von 50C° erreicht. Dafür ist der Siebträger mit einem Thermometer am Boden, nahe dem Auslauf versehen. Bei diesem Siebträger sitzt die Sonde im Material. Der Siebträger zum Messen der Brühtemperatur verfügt über eine thermisch entkoppelte Sonde. Für alle weiteren Themen haben wir ein Punktsystem entwickelt. Wir diskutieren die entsprechenden Werte, dabei lassen wir auch die Erfahrungen und Rückmeldungen unserer Kunden mit einfließen.

Aufheizzeit

Die Aufheizzeit der PRO300 ist für eine Siebträger Espressomaschine mit Kessel super schnell. Unmittelbar nach dem Einschalten steigt die im PID angezeigte Temperatur rasant an. Der Kaffeekessel erreicht seinen eingestellten Wert von 92C° bereits nach 2:36 Minuten. Bis sich die Temperatur auf die Brühgruppe und den eingespannten Siebträger übertragen hat vergehen weitere 7:11. In Summe vergehen also 9:37 Minuten vom Moment des Einschalten bis zum erreichen einer vollständig aufgeheizten Maschine. Mit einem Leerbezug nach ca. 5 Minuten lässt sich dieser Wert auf unter 7 Minuten verkürzen. Damit ist die Profitec PRO300 eine der schnellsten Kesselmaschinen die wir getestet haben.

Temperaturstabilität

Die Temperatur für den Espressobezug wird mit einem Scace-Device gemessen. Für diesen Zweck gibt es ein standardisiertes Messverfahren, allerdings ist dieses für Profi Maschinen aus dem Gastrobereich entwickelt und für den späteren Einsatz einer Heimmaschine nur wenig aussagekräftig. Wir haben daher ein eigenes Protokoll entwickelt, welches sich an der tatsächlichen Nutzung einer Espressomaschine im Alltagseinsatz orientiert. 

Für uns entscheidend sind zwei Werte:

  1. Der Offset: Wie weit weicht der Durchschnittswert der Messung, von der eingestellten Soll Temperatur ab
  2. Die größte Abweichung: Wie groß ist die maximale Abweichung während des Bezug vom Soll Wert.
    1.  
Die Profitec PRO 300 schlägt sich wirklich ausgezeichnet. Bei einer eingestellten Temperatur von 92C°, erreicht sie im Mittel einen Offset von -0,6C°. Die maximale Abweichung vom Soll Wert haben wir mit 1,4C° gemessen. Das sind absolute Spitzenwerte, die nicht viele Maschinen erreichen.

Bedienung

Die Bedienung der PRO 300 ist ziemlich einfach. Jeweils ein eigener An- und Ausschalter für die beiden Kessel und oben ein Kippschalter um den Bezug zu starten. Das PID Display mit integrierten Shottimer lässt auch Ungeübte die richtige Durchlaufet treffen. Die Bedienung des PID ist ECM typisch etwas fummelig, einmal verstanden aber kein größeres Problem.

Beim Milchaufschäumen stört die etwas zu kurz geratene Damplanze. Der „Balkon“ der Maschine raubt die optische Referenz bei einspannen des Siebträgers, hier braucht es etwas Gefühl und Übung. Ingesamt ist die Bedienung für eine so kompakte Maschine aber absolut in Ordnung.

Was liefert Profitec?

Neben der Maschine finden sich im Karton ein sehr schöner Tamper, jeweils ein Siebträger mit 1. und 2. Auslauf mit den entsprechenden Sieben. Das obligatorische Blindsieb und eine kleine Bürste um die Brühgruppe zu reinigen. Die Bedienungsanleitung ist optisch ansprechend und sehr gut strukturiert.

Maden in Germany - Die Fertigungsqualität

Seit April 2021 wird die Profitec Pro300 im ECM/Profitec Stammwerk in Bammental gefertigt. Die Maschine ist also eine der wenigen Geräte „Made in Germany“. Schon aus italienischer Fertigung war die PRO300 in Sachen Verarbeitung hervorragend, nun ist sie Spitzenklasse. Es gibt nichts zu meckern und in diesem Preissegment nicht vergleichbares.

Fazit zur PRO300

Die Profitec PRO300 ist nach wie vor ein absoluter Geheimtipp für eine ausgezeichnete Espressomaschine, die hervorragenden Kaffee produziert, super verarbeitet ist und ein tolles Preis/Leistungs Verhältnis bietet. Über die Optik kann man streiten, die Technik überzeugt auf ganzer Linie. Der Dampf ist im Vergleich zu den Zweikreisern dieser Klasse etwas schmächtig, mit etwas Eingewöhnung ist Micro-Schaum aber super machbar. Wir schätzen diesen unkomplizierten Alleskönner nach wie vor.

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